SMB ist ein Netzwerk-Dateiprotokoll. Über die Jahre hinweg haben viele Firmen ihren Teil zum SMB Protokoll beigetragen, unter anderem Xerox, 3Com und in letzter Zeit vor allem Microsoft. Das SMB Protokoll ist unter vielen Namen bekannt, beispielsweise LAN Manager und Microsoft Networking. Teile der Protokollspezifikation sind in verschiedenen Versionen publiziert worden. Es gibt zu SMB ein X/Open Dokument. Die Spezifikationen sind unter ftp://ftp.microsoft.com/developr/drg/CIFS/ zu finden. Zwischen 1992 und 1996 hat es keine Publikationen zu SMB gegeben. In dieser Zeit ist Microsoft zum Marktführer von SMB-basierten Produkten geworden und hat das Protokoll nach seinen eigenen Bedürfnissen erweitert. Diese Erweiterungen sind aus verschiedenen Gründen nicht veröffentlicht worden. Dahinter hat vermutlich keine böse Absicht gesteckt, sondern war schlicht ein Resultat von geringer Priorität für Dokumentation. Die Änderungen kulminierten in der Version 'Windows NT 0.12', die mit der NT-Release 3.5 publiziert wurde. NT 3.5 hatte viele Erweiterungen, aber auch genau so viele Fehler. Weil der weitaus größte Teil der Client-Systeme auf Windows basieren, kann man durchaus sagen, daß Microsoft einen dominierenden Einfluß auf die anderen Produzenten von SMB-Produkten hat.
1994 hat Andrew Tridgell mit ernsthafter Arbeit an seinem Smbserver (heute als Samba bekannt) begonnen. Mit der Zeit wurde mehr und mehr des Protokolls implementiert. Samba wurde immer populärer und hat heute einen durchaus signifikanten Anteil am SMB-Server Markt.
Der erste Anstoß für Microsoft, das aktuelle SMB-Protokoll zu dokumentieren, kam vom Samba Team, das immer wieder Dingen auf dem Netz begegnete, die Microsoft selbst entweder nicht kannte oder die sogar innerhalb von Microsoft nicht dokumentiert waren. Sogar der Quellcode von NT schwieg sich über Teile des Protokolls aus. Dann kam Sun Microsystems mit der WebNFS Initiative. Damit sollte FTP für Dateitransfers im Internet ersetzt werden. WebNFS hat eine Menge Schwächen, es sollte sogar HTTP ersetzen, aber das Konzept war sehr attraktiv. FTP ist nicht besonders intelligent, und warum sollte es komplizierter sein, Dateien vom anderen Ende der Welt zu holen, als vom Dateiserver ein Büro weiter?
WebNFS hat bei Microsoft hektische Aktivität ausgelöst, und einige Revisionen später wurde ein Internet Draft für das Common Internet File System veröffentlicht. CIFS ist noch kein Internet Standard, und hat noch einen sehr langen Weg vor sich, bevor es einer wird, aber die Spezifikation ist in der Public Domain verfügbar, und es gibt auf einer Mailingliste Diskussionen über details der Spezifikation, so wie es die Regeln der Internet Engineering Task Force vorschreiben. Mehr Informationen und Hinweise unter http://samba.anu.edu.au/cifs/.
Das folgende ist http://www.microsoft.com/intdev/cifs/ entnommen:
CIFS defines a standard remote file system access protocol for use over the Internet, enabling groups of users to work together and share documents across the Internet or within their corporate intranets. CIFS is an open, cross-platform technology based on the native file-sharing protocols built into Microsoft® Windows® and other popular PC operating systems, and supported on dozens of other platforms, including UNIX®. With CIFS, millions of computer users can open and share remote files on the Internet without having to install new software or change the way they work."
Wenn Sie sich CIFS einfach als abwärtskompatible Erweiterung von SMB vorstellen, die halbwegs vernünftig über das Internet funktioniert, liegen sie nicht ganz falsch.
Die Quintessenz der CIFS-Initiative ist, daß Microsoft nun große Teile des Windows NT Fileserver-Protokolls offenlegt. Die Sicherheitskonzepte, die NT zugrunde liegen, sind Teil der Spezifikation. Daher wird im Rahmen von Samba oft von Windows NT gesprochen, obwohl es absolut möglich ist, die gesamten Dateidienste in einem Unternehmen mit CIFS zu erledigen, ohne auch nur ein einziges Microsoft-Produkt einzusetzen.
Um den Begriff Browsing gibt es große Verwirrungen. Im deutschsprachigen Raum ist der Begriff 'Computersuchdienst' oder 'Netzwerkumgebung' besser bekannt. Browsing ist ein Teil des SMB/CIFS-Protokolls, mit dem Resourcen im Netz lokalisiert werden können. Beispielsweise sollten im Windows Explorer die 'Netzwerkumgebung' alle Rechner in der gleichen Arbeitsgruppe, die Dateidienste anbieten, erscheinen. Mit einem Klick auf einen der Rechner bekommt man eine Liste der von diesem Rechner angebotenen Datei- und Druckerresourcen angezeigt. Auf diesem Weg können Sie durch Ihr Netz surfen, und herausfinden, was alles verfügbar ist. Wie dies auf Netze der Größe des Internets skaliert, wird heftig debattiert. In den Archiven der CIFS Mailingliste finden Sie Meinungen dazu.